Rudolf G. (2015)
Wie Menschen sind
Eine Anthropologie aus psychotherapeutischer Sicht
Schattauer: Stuttgart (2015)
Im Hinblick auf die rasanten technischen Entwicklungen und gesellschaftlichen Umwertungen der Gegenwart stellt sich die Frage,inwieweit darin neue Anreize oder oder ernsthafte Bedrohungen für den Entwicklungsprozeß der menschlichen Persönlichkeit enthalten sind.
Auf der Suche nach überdauernd gültigen und aktuell sich wandelnden Bildern vom Menschen diskutiert das Buch vor dem Hintergrund psychotherapeutischer Erfahrung zunächst Aspekte des Triebhaft-Animalischen,der emotionalen Beziehungen und des rationalen Denkens .Sodann stellt es die in historischer Zeit erfolgte Entstehung des selbstreflexiven Subjekts in den Mittelpunkt,aus der heraus kulturelle,religiöse und künstlerische Entwicklungen und eine mitmenschliche Verantwortlichkeit erst möglich wurden.Dabei entsteht ein Bild vom Menschen,das vor allem durch einen lebenslangen Prozess des Werdens geprägt ist,in dem Menschen vor der Aufgabe stehen,die teilweise nicht bewussten Einflüsse ihrer biographischen Erfahrung und tief verwurzelten Überzeugungen,ihrer beständig erlebte animalische Leiblichkeit und ihrer gelebten Soziokultur in sich zu integrieren und eine beziehungsfähige menschliche Persönlichkeit entstehen zu lassen.
Angesichts der stets fragil gebliebenen menschlichen Entwicklung und ihrer sich unter den rasch verändernden Lebensbedingungen sichtbar werdenden Störbarkeit werden die aktuellen Einflussmöglichkeiten der Psychotherapie erörtert und es werden abschließend in einer anthropologischen Erweiterung Maximen formuliert,die als überdauernde Leitideen eines selbstverantworteten Lebens ,als Gegenmodell gegen sich abzeichnende regressiv destruktive Entwicklungen und damit auch als psychotherapeutische Wertideen gelten können.
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